„Das Beste kommt bei mir zum Schluss!“
erkläre ich nicht ahnend, damit eine heiße Diskussion auszulösen.
„Echt jetzt? Ich esse immer das, was mir am besten schmeckst zuerst.“. sagt meine Freundin.
Woraufhin die Dritte im Bunde einwirft: „Also ich muss alles mischen – das Beste ist dann gleichmäßig verteilt.“
So hielt jede von uns ein kleines Plädoyer für ihre Essstrategie. Bis irgendwann die Frage auftauchte, ob sich daraus wohl Rückschlüsse ziehen ließen, wie wir drei mit anstehenden Aufgaben umgehen. Und wann wir unangenehme Aufgaben erledigen.
Erst die Pflicht, dann das Vergnügen?
Oder: Erst das Vergnügen, dann die Pflicht?
Ich sage es gleich, wir konnten keine signifikanten Zusammenhänge herstellen zwischen Essgewohnheiten und Aufgabenbewältigung. Trotzdem hatte auch hier jede von uns dreien eine anderen Zugang.
Und was hat das jetzt bitte damit zu tun, Frösche zu essen
Eat the frog
Wer sich ein wenig mit Produktivitätstipps auseinandersetzt und nach Ratschlägen sucht, wie sich Aufschieberitis (Zu deutsch: das ständige Aufgaben-vor-sich-herschieben) bewältigen lässt, wird über kurz oder lang auf die Eat-the-frog Methode des amerikanischen Persönlichkeitstrainers Brian Tracy stoßen.
Nicht nur beim Essen gibt es Dinge, die wir mit Freude und Genuss schlucken und solche, die wir nur schwer runterbekommen. Auch bei den Aufgaben, die täglich anstehen, ist das so.
Jeder von uns hat so seine Lieblingsaufgaben. Aber eben auch Aufgaben und Verpflichtungen, die unangenehm, schwierig oder mit einem mulmigen Gefühl verbunden sind und die wir gerne vor uns herschieben, weil sie nicht so leicht zu „schlucken“ sind – die Frösche, eben.
Achtung: Solltest du VIEL ZU VIELE solcher Aufgaben haben, dann stimmt etwas an der Basis nicht. Zu viele Frösche kann keiner auf Dauer schlucken!
Ist die Anzahl soweit in Ordnung, ist die Frage:
Wann und wie schluckst du deine Frösche?
Eat the frog first: unangenehme Aufgaben zuerst!
Bei der Eat-the-frog Methode beginnst du den Tag mit der unangenehmsten Aufgabe. Du verspeist den Frosch so früh wie möglich.
Nachdem du diese für dich schwierigste Aufgabe erledigt hast, ist der Rest vergleichsweise einfach. Ein großer Brocken ist weg und schwebt nicht mehr wie eine drohende Wolke über dir. Mit bestem Gewissen kannst du dich den vergnüglicheren Aufgaben widmen.
Meine Ich-esse-das-Beste-zuerst Freundin schwört auf diese Methode.
O-Ton: „Wenn ich das Unangenehme auf später verschiebe, hab ich die ganze Zeit ein komisches Gefühl und es fällt mir total schwer, mich auf eine Sache zu konzentrieren. Wenn das Schlimmste erledigt ist, fühl ich mich super und kann den Rest entspannt angehen.“
Jetzt gibt es aber auch Menschen, denen es gar nicht gut bekommt, den Frosch als Erstes – quasi auf nüchternen Magen – zu schlucken.
Der Versuch mit der unangenehmsten Aufgabe anzufangen, führt bei vielen dazu, den Arbeitsanfang hinauszuzögern. In dem Fall bietet dir dein Gehirn unzählige bessere Alternativen an und verführt dich dazu, erst etwas anderes zu machen.
Dann wird erst einmal aufgeräumt oder das E-mail Postfach gecheckt, Kaffee getrunken oder Facebook inspiziert. Das sind sogenannte Drückeberger-Aktionen und die sind auf Dauer nicht sehr flow-förderlich.
Solltest du den Frosch als Morgenspeise nicht runterbekommen, gibt es zum Glück bessere Alternativen als die Drückerei.
Die freudvollste Aufgabe zuerst!
Du beginnst deinen Tag mit einer Aufgabe, die du gerne erledigst, die dir Freude macht, dich begeistert, dir leicht von der Hand geht oder auf die du Lust hast. Mit solchen Aufgaben fängst du entspannt an, kommst in den Flow und schluckst dann auch die Frösche leichter.
Ein großer Vorteil der Methode:
Du nimmst dir Zeit für Freudvolles und bei den Dingen, die Freude machen, sind wir bekanntlich auch gut und erfolgreich.
Außerdem schenken freudvolle Tätigkeiten Energie. Energie, die du zur Verfügung hast, um weniger Angenehmes zu erledigen.
Im Normalfall passiert es ja leider viel zu oft, dass ausgerechnet die Aufgaben oder Tätigkeiten, die Freude machen und Energie schenken, immer auf später verschoben werden, weil eben zuerst Unangenehmes dran kommt. Das führt ziemlich schnell dazu, auszubrennen.
Diese Regel gilt ausnahmsweise für jeden:
Je weniger Energie du hast, desto schwieriger ist es,
unangenehme und schwierige Aufgaben zu bewältigen.
Meine Ich-esse-das-Beste-schön-verteilt Freundin gehört zu den „Freudvoll-Startern“. Sie sagt:
Ich komm in der Früh viel leichter aus dem Bett und freu mich richtig auf meine Arbeit, wenn eben erst einmal etwas Erfreuliches am Plan steht. Das Mühsame erledige ich danach viel lockerer.“
Die Gefahr dieses Zugangs ist natürlich, Notwendigkeiten und unangenehme Verpflichtungen immer auf morgen zu verschieben, weil es eben jetzt keine Freude macht. Wer die „Frosch-Aufgaben“ immer und immer rausschiebt, bekommt früher oder später ein Problem.
Wer reden also hier nicht davon, NUR NOCH Freudvolles zu machen.
Du fängst mit Freudvollem an, um dann unangenehmen Aufgaben leichter zu erledigen – Frösche leichter zu schlucken.
Um der Aufschieberitis bei dieser Strategie vorzubeugen, plane dir beispielsweise den ersten Frosch für den späteren Vormittag oder am frühen Nachmittag fix ein.
Last but not least, eine weitere Möglichkeit, Frösche zu essen.
Das Wichtigste zuerst!
Du fängst mit der Aufgabe an, die du heute unbedingt erledigen möchtest. Die Frage zum Tage lautet: Welche Aufgabe muss ich anpacken, damit ich heute Abend zufrieden ins Bett gehe?
Oder: Was hat heute höchste Priorität für mich?
Hier geht es bitteschön nicht um eine Monster-Liste!
Ein bis drei Aufgaben. Das genügt.
Nach dem Prioritäten-Prinzip packe ich in der Regel meine Aufgaben an. Manchmal ist das Wichtigste eine unangenehme Aufgabe – also ein Frosch. Manchmal ist das etwas, was ich total gerne tue und mir locker von der Hand geht. Manchmal irgendetwas dazwischen.
Somit habe ich keine fixe Regel, wann ich meine Frösche schlucke, sondern entscheide mehr danach, was Priorität hat.
Nachdem das Wichtigste geschafft ist, checke ich meine erstellte To-do-Liste, schaue wofür ich Energie habe und entscheide intuitiv, was dran ist. Auch da sind Frösche drunter – manchmal kommen an einem Nachmittag gleich ein paar dran und dann wiederum kein einziger.
Wenn ich einen Frosch allerdings zu lange aufschiebe, wird der früher oder später zwangsläufig wichtig.
Kurz: Ich schlucke Frösche,
a.) wenn sie Priorität haben, gleich als erstes in meiner Highlight-Zeit. Oder
b.) wenn ich Energie dafür habe und spüre, jetzt ist der richtige Zeitpunkt.
[hr]
Logischerweise musst du zuerst einmal deine Frösche kennen:
Was sind die schwierigen, unangenehmen, ungeliebten Aufgabe, die bei dir zurzeit anstehen?
Dann kannst du mit den Varianten experimentieren und für dich herausfinden, wie du deine Frösche am leichtesten schluckst. Vielleicht brauchst du auch eine Mischung aus den drei Zugängen. Oder du nutzt deine eigene „Schluckmethode“.
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